Weihnachten in Lesotho

Ein Fest mit der Familie und Freunden und viel Alkohol...

Es ist immer wieder spannend wie in anderen Ländern Weihnachten gefeiert wird. In diesem Jahr haben wir uns viel mit Lesotho beschäftigt und uns natürlich auch gefragt: wie feiern die Menschen dort das Weihnachtsfest? Gibt es Gemeinsamkeiten zu unserem Fest? Bekommen die Kinder Geschenke? Oder feiert man Weihnachten vielleicht überhaupt nicht? Wir haben uns erkundigt und erzählen Euch heute von Weihnachten in Lesotho.

 

Am Weihnachtsmorgen gibt´s Geschenke für die Kinder:

Weihnachten wird in Lesotho nicht wie bei uns am Abend des 24. Dezembers gefeiert, sondern am 25. Dezember. Wie auch in Südafrika oder den USA beginnt das Weihnachtsfest dafür bereits am frühen Vormittag. Denn die Kinder können es natürlich kaum erwarten die Geschenke auszupacken! Allerdings haben nur wenige wohlhabende Familien, meist in den größeren Städten, einen Weihnachtsbaum unter welchen die Geschenke gelegt werden. In den ländlichen Gebieten werden die Geschenke so verteilt.

 

A propos Geschenke: diese versuchen wirklich alle Schichten, von bettelarm bis reich, für die Familie - vor allem für die Kinder - bereit zu haben.  Denn selbst in den ärmsten Familien wird monatelang auf Weihnachten gespart um den Kindern etwas zu schenken. Geschenkt werden in diesem Fall vor allem Kleidungsstücke. Gerade auf dem Land ist Weihnachten ein Fest an dem die Kinder neue Kleidung bekommen. Und darauf freuen sich dann auch die Kinder sehr. In Maseru und bei sehr wohlhabenden Familien sieht es hingegen ähnlich aus wie bei uns. Da landen dann Spielsachen, Bücher und mittlerweile sogar elektronische Geräte wie beispielsweise Mobiltelefone oder iPads unter dem Tannenbaum. Das ist allerdings - wie gesagt - nur in der Hauptstadt und bei den wirklich Reichen so.

 

Ein bischen Halloween-Feeling... und Party!

Am Nachmittag ziehen die Kinder dann um die Häuser. Gerade in den ländlichen Gebieten hat es noch Tradition, dass die Kinder in ihren neuen Kleidungstücken von Haustüre zu Haustüre ziehen und nach einer "Belohnung" fragen. Es ist ein wenig wie Halloween. Eine wahnsinnig tolle und spannende Zeit für die Kinder, welche sich über jede Aufmerksamkeit sehr freuen!

 

Ansonsten ist es ähnlich wie bei uns: Familie und Freunde treffen sich. Überall in den Orten wird Musik gespielt, die Menschen kommen zusammen, haben gute Laune und feiern. Es wird viel getrunken, teils sogar sehr sehr viel - vor allem Selbstgebrautes. Da die Menschen größtenteils wenig Geld haben stehen die selbstgebrauten Alkoholika hoch im Kurs. Für die Kinder gibt´s übrigens ebenfalls ein spezielles Getränk: Khemere. Khemere ist ein traditionalles, natürlich nicht-alkoholisches, Biergetränk aus Ingwer, ähnlich wie dem uns bekannten Ginger Ale.

 

Speis und Trank:

Wo wir nun schon bei den Getränken angekommen sind, ist es natürlich auch sehr spannend was in Lesotho auf den Tisch kommt. Das ist allerdings sehr unterschiedlich. Ein traditionelles Einheitsessen gibt es sozusagen nicht. In Lesotho ist dies stark davon abhängig welche Traditionen in der Familie gelebt werden, aber auch welcher Schicht man angehört. Die meisten Menschen kochen auf jeden Fall ein Fleischmenü mit verschiedenen Salaten, Reis, Nudeln, Kartoffeln und sogar einem Nachtisch. Bei einigen, westlich orientierten Familien, landet wohl auch schon mal ein Truthahn auf dem Tisch. 

 


Noma, unsere Ansprechpartnerin in Lesotho hat uns bei der Recherche zu diesem Thema unterstützt und alle nötigen Informationen gegeben. Sie feiert in diesem Jahr erstmals selbst in Molumong (dem Dorf wo wir waren) mit den Dorfbewohnern Weihnachten. Hierfür werden sie drei Schafe schlachten und ein großes Fest in der Lodge veranstalten. Sie wird ein paar Bilder für uns machen, damit wir ein paar Eindrücke von der Feier erhalten. Wir sind sehr gespannt!

Drei dieser Schafe in Molumong werden Weihnachten nicht überleben.
Drei dieser Schafe in Molumong werden Weihnachten nicht überleben.

 

Habt Ihr Weihnachten schon in einem anderen Land verbracht? Wie wurde dort gefeiert? Wie hat es Euch gefallen?


Mehr über Lesotho:

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Kommentare: 4
  • #1

    Julie (Mittwoch, 27 Dezember 2017 09:00)

    Interessanter unxund informativer Beitrag! Vielen Dank für diese Einblicke!
    Ich habe bisher erst ein Mal Weihnachten im Ausland verbracht und das war 2004 auf Jamaika. Auch dort feiert man erst am 25.
    Weihnachten bei über 30 Grad hat auf jeden Fall etwas (vor allem für mich als Winter-
    Und Weihnachtsmuffel^^). Bezüglich Besonderheiten ist mir leider nichts erinnerlich außer dass wir den Tag am Strand verbracht haben und eigentlich niemand an Weihnachten dachte. :)
    Liebe Grüße
    Julie

  • #2

    Kind im Gepäck (Mittwoch, 27 Dezember 2017 10:53)

    Hallo Julie, Weihnachten auf Jamaika ist sicherlich auch spannend. Denke das ist ein wenig ähnlich wie Florida. Da waren wir auch einmal um die Weihnachtszeit gewesen. Hat aber schon was... im Bikini am Strand!
    Freut uns, das dir der Beitrag gefällt :-D
    Schöne Grüße!

  • #3

    Ce Em (Freitag, 29 Dezember 2017 21:58)

    Selbsterfahrung ist gut, jedoch vermisse ich eure Eindrücke der Fahrt, Unterkunft, Wetterbeschreibung im Dezember u.v.m. Ich habe Lesotho Ende Juli und Februar erlebt. Das sind Welten. Ich habe meine Touren durch Lesotho selbst organisiert. Geführt ist wenig Erfahrung. Das ist meine Erfahrung vom Süden Afrika seit 1973. Ich wünsche euch noch viele Eindrücke. Hakuna matata

  • #4

    Kind im Gepäck (Freitag, 29 Dezember 2017 22:11)

    Hallo Ce Em, die Beiträge dazu (Anfahrt, Unterkunft,.. ) sind darunter ;) Wir waren im September und haben uns "nur" bei den Einheimischen informiert. Wenn das falsch rüber kam, also als ob wir dort gefeiert haben, dann tut mir das leid. Das werden wir verbessern! Aber a apropos organisiert - wir haben noch nie eine geführte Tour gemacht. Immer selbst, das ist am Besten :-D

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