Kleinstadtidyll und Indian Summer
Der Nordosten der Vereinigten Staaten ist eine Großregion im nordöstlichsten Teil der USA. Die Region an sich ist allerdings nicht genau definiert. Ganz sicher zählen jedoch die Neu-Englandstaaten, sowie New York, New Jersey und Pennsylvania dazu. Im Nordosten befinden sich die größten Ballungsräume der USA. Zudem die wohlhabendsten Regionen und die höchste Anzahl an renommierten Universitäten und Colleges. Auch wenn der Nordosten vorwiegend städtisch geprägt ist findet man vor allem im hohen Norden viel Natur und Einsamkeit.
Maine:
Idyllische Kleinstädte und riesige Wälder
Zur Autorin: Mein Name ist Claudine, ich bin 38 und lebe mit meinem Mann in München und habe seit 2015 meinen USA-Blog Country at Heart. Zuerst drehte sich alles nur um die Südstaaten, aber über die Jahre bereisten wir auch andere Staaten und somit wuchs auch der Blog.
Facts vorweg: Maine ist der nord-östlichste Bundesstaat der Vereinigten Staaten und der mit dem größten Waldanteil aller US-Staaten. Nicht umsonst lautet der Spitzname des Staates "The Pine Tree State" (also Kiefernstaat). Die Hauptstadt ist Augusta - nicht das bekannte Golfturnier ;-) - und der Staat umfasst eine Fläche von 91.646km².
Maine ist zwar ein eher kleiner Staat, hat aber so viel zu bieten, dass wir auf jeden Fall wiederkommen werden. Denn uns fehlen noch 61 Leuchttürme und ein echter Elch.
Die Highlights: Maine beherbergt den nord-östlichsten Nationalpark: Acadia. Dieser Nationalpark im Herbst hat mir den Atem verschlagen. Da der berühmte Indian Summer eigentlich schon vorbei war, haben wir Mitte Oktober kaum mehr viele andere Touristen gesehen und trotzdem hatte die Blätterverfärbung in diesem Jahr erst spät begonnen und wir das Glück noch die buntesten Wälder aufzufinden. Auch den Beinamen „The Pine Tree State“ hat Maine nicht umsonst erhalten – nicht nur gibt es tausende Kiefern – auf einem Spaziergang durch Bar Harbor haben wir nach einem kurzen Schauer noch nie so intensiv wie dort den Wald gerochen. Ein Kiefernduft, der mir mein Leben lang im Kopf bleiben wird.
In Maine sollte man sich also unbedingt 2-3 Tage Zeit für den Acadia Nationalpark nehmen und den Loop Drive durch den Park fahren. Wer allerdings die für Maine bekannten Elche in freier Wildbahn sehen möchte, muss eher weiter in den Norden fahren. Northern Outdoors sind bekannt für seine Elch-Sichtungen – schön weit oben in der Pampa Nähe der kanadichen Grenze hat man mehr Chancen.
Mein zweiter Tipp ist recht einfach: fahrt die Route 1 von Süden nach Norden so lange ihr könnt. Maine hat die süßesten Kleinstädte am Meer, die man sich vorstellen kann. Besonders hübsch war der Strand von Ogunquit, der etwas draussen im Meer liegt und man somit einen tollen Blick zurück auf die Hafenstadt hat. Kennebunkport ist zwar ein Touristenmagnet, aber nicht umsonst. Hier lebt auch die Präsidentenfamilie Bush. Weiter nördlich ist ein kurzer Spaziergang durch Damariscotta zu empfehlen. All diese Kleinstädte haben eine unerklärliche Herzlichkeit. Wo und wann auch immer ihr an der Route 1 Halt macht, es ist schwer enttäuscht zu werden. Zudem hat Maine über 65 Leuchttürme – ob jemand schon alle 65 gesehen hat?
Ein letzter Tipp geht an alle Fans von Stephen King: wenn ihr schon in der Gegend seid, dann besucht unbedingt auch Stephen King’s Heimatstadt Bangor. Dort findet ihr unter der Adresse 47 W Broadway, Bangor, ME 04401, das Zuhause des Königs des Horrorgenres.
Kein Scherz: und an manchen Tagen sieht man einen gelben Regenmantel in einem der Fenster und einen roten Luftballon am Zaun hängen.
Für mich war das Haus ein absolutes Muss und den Abstecher wert!
Kleine Zusatzinfo: Es gibt in Bangor auch eine Tour die zu mehreren Orten führt, die den Auto wohl inspiriert haben und die einige für King wichtige Plätze abfährt. Die Tour dauert 3 Stunden, man erfährt alles über den weltbekannten Autor und einige Schauplätze.
Mehr über Maine findet ihr auch auf meinem Countryatheart - Blog
Massachusetts:
Viel Geschichte gepaart mit dem Neuengland-Lifestyle
Zu den Autoren: Monika & Petar veröffentlichen auf ihrem Slow Travel und Genuss Reiseblog TravelWorldOnline seit 2005. Dabei entdecken sie gerne, wie und wovon die Menschen vor Ort leben und blicken dafür in die Kochtöpfe der Regionen und lernen neue Speisen kennen. Zudem erkunden sie auch ihre Reiseziele gern mit einem Blick hinter die Kulissen und zeigen, wie man diese Regionen intensiv erleben kann.
Facts vorweg: Der US Bundesstaat Massachusetts im Nordosten der USA erstreckt sich über 27.363 km2. Die Hauptstadt ist Boston.
Wir sind große Neuengland-Fans, und das nicht nur im Indian Summer, wenn sich die Natur im Nordosten der USA von ihrer spektakulärsten Seite zeigt.
Massachusetts ist einer der größten Neuengland-Staaten. Dort gibt es Städte und Dörfer mit viel Geschichte, aber auch schöne Landschaften und Küsten. Fast jede Reise durch Massachusetts beginnt in der Stadt Boston, deren Freedom Trail die Ereignisse der Amerikanischen Revolution wiederaufleben lässt. Nimmt man sich Zeit dafür, kann man Schauplätze besuchen, an denen sich historisch bedeutsame Anekdoten abspielten. Vom Old South Meeting House zog Sam Adams mit seinen Kumpanen zum Hafen, wo sie gegen die Besteuerung durchs Mutterland protestierten. Vor dem Old State House fand das Boston Massacre statt. Im Paul Revere House und an der Old North Church kann man sich gut vorstellen, wie sich die amerikanischen Rebellen gegen die britischen Truppen verbündeten.
Die Highlights zusammengefasst: Gut gefallen uns auch die ländlichen Regionen in Massachusetts. Sei es Plymouth, wo 1620 die Pilgerväter ihr Leben auf dem amerikanischen Kontinent begannen. Sei es auf Cape Cod mit seinen endlosen Sandstränden und dem maritimen Lebensstil. Einen Ausflug wert sind die Inseln Nantucket und Martha’s Vineyard. Dort scheint die Zeit still zu stehen. Man erwartet jeden Moment die Ankunft der Walfänger-Schiffe, die von dort um die Welt segelten.
Wale kann man heute noch gut in der Stellwagen Bay zwischen Provincetown an der Ostspitze Cape Cods und Rockport am Nordende von Cape Ann beobachten. Sehenswert sind die vielen kleinen Dörfer im Westen von Massachusetts. Dort kann man den Lifestyle Neuenglands am besten erleben. Wir lieben Massachusetts vor allem wegen der Kombination von historischen Sehenswürdigkeiten, seinem maritimen Lebensstil und den idyllischen Dörfern im Westen.
Weitere Sehenswürdigkeiten und Tipps von TWO in Massachusetts.
New Hampshire:
Eine Rundreise durch Wälder und an Seen vorbei
Facts vorweg: Der Bundesstaat New Hampshire grenzt im Westen an Vermont und im Osten an Maine. Südlich davon liegt Massachusetts. Die Fläche des States umfasst 141.300 km². Die Hauptstadt ist Concord, die größte Stadt jedoch Manchester. Der überwiegende Teil der Bevölkerung lebt im Süden des Bundesstaates, der Staat ist von Wäldern und im Norden zudem von Gebirgen geprägt. Wegen der Steinbrüche wird der Staat auch "The Granite State" genannt.
Wald, Wald, Wald - nichts als Wald. Kommt man von Süden, dem belebten Nord-Osten, aus den Städten, dann fällt einem bald etwas auf: der Wald. Hier oben im Norden stehen wahnsinnig viele Bäume. Kurzum - New Hampshire in einem Satz beschrieben: Wälder, Kleinstädte und Seen oder Ponds.
Vielleicht genau deshalb lässt sich New Hampshire super auf einem Roadtrip erkunden. Der Staat ist nicht allzu groß und selbst von einem zentralen Ausgangspunkt kann wahnsinnig viel mit Tagesausflügen innerhalb ein bis zwei Stunden erreicht werden. Der Granite State hat sogar über 100 State Parks und damit ist fast egal wo man lang fährt, denn fast immer kommt man an einem vorbei.
Kurzum gibt es grob gesagt 3 Must Do: die Küste, die Seen, die White Mountains. Die Küste ist nicht allzu lang. Bestenfalls kann man diese komplett abfahren oder sollte dies zumindest von Hampton Beach bis Portsmouth tun. Hier gibt es neben dem tollen feinen Sandstrand, typische Küstenstädtchen und ganz im Norden Portsmouth und die Inseln. Die 1A ist einfach ein Traum und sollte durch die 1B ganz im Norden vervollständigt werden.
Seen oder besser gesagt Ponds gibt es wie gesagt jede Menge. Äußerst sehenswert ist natürlich der große Lake Winnipesaukee, aber auch die zahlreichen anderen sind mehr als lohnenswert. Auch die Örtchen rund um den Lake Sunapee versprühen ihren Charme und eine Umrundung mit dem Auto ist eine gute Idee.
Im Winter sind die Seen und Ponds übrigens zugefroren und man sieht viele Einheimische mit ihren Schneemobilen darüber heizen, spazieren gehen oder beim Eis-Fischen.
Die White Mountains im Norden nehmen ein Viertel der Fläche des Bundesstaates ein. Sie sind Teil der Appalachen und sind größtenteils schneebedeckt, daher ist die Region auch für Wintersport bekannt. Die höchste Erhebung ist der Mount Washington. Wie im gesamten Staat lässt sich sehr gut wandern und Outdoor-Fans können uneingeschränkt die Natur genießen.
New Hampshire, "Live free or die" - ist übrigens das Staatsmotto. Es gibt keine allgemeinen Mehrwert- oder Einkommensteuern.
New York:
Weit weit mehr als nur Manhattan
Facts vorweg: Der Bundesstaat New York umfasst eine Fläche von 141.300 km². Die Hauptstadt ist natürlich nicht New York City, sondern Albany. Das liegt rund 3 Stunden nördlich der weltbekannten City.
Wer sich auf tolle Tipps für die Stadt New York freut, der wird enttäuscht, denn hier geht es um weit mehr als nur die City. Der Bundesstaat New York zieht sich schließlich vom Atlantik bis zu den Großen Seen und Kanada.
Dennoch New York City ist unbestreitbar ein Weltzentrum der Wirtschaft, Mode und Kultur und die Sehenswürdigkeiten sind zahlreich. Auch das vorgelagerte Long Island, eine 241 Kilometer lange ehemalige Gletschermoräne, ist ein Highlight an sich. Hier findet man eine Mischung aus schnuckeligen Vororten, Natur und der Montauk Leuchtturm ist ein bekanntes Wahrzeichen.
Somit ist klar, die Highlight des Staates New York sind eine verblüffende Mischung aus Megaattraktionen und kaum bekannten Sehenswürdigkeiten. Beginnen wir mit einer der bekanntesten Attraktionen: den Niagara Fällen. Die Wasserfälle sind ein Naturspektakel und beeindrucken wohl jeden. Eine Bootstour runden das Erlebnis sicherlich ab. Übrigens, New York hat nicht nur 200 Kilometer Atlantikküste, sondern auch über 900 Kilometer Ufer an den Großen See. Bleiben wir am Wasser der Großen Seen. Faszinierend ist auch der Eriekanal, seit 1918 eigentlich New York State Barge Canal. Ein Kanal der den Eriesee bei Buffalo mit dem Hudson River verbindet und damit die Binnenschifffahrt erleichterte. Ein Tour hier lohnt ebenfalls sehr.
Weiter geht´ s am und auf dem Wasser: auch die Thousand Islands, eine Inselgruppe an der Grenzregion, die mitten durch den Lake Ontario verläuft, ist eine Reise wert. Diese Inselgruppe liegt am Abfluss des Ontariosees und bestehen aus weit über 1000 Inseln. Ursprünglich wurden sie von verschiedenen Völkern der Irokesen und der Anishinaabeg besiedelt.
New York hat zwar keinen Nationalpark dafür aber einige State Park. Hier kann man Natur pur erleben und wunderbare Wanderwege erkunden. Gerade die Catskill Mountains im Nordosten und die nördlichen Adriondack Mountains mit zahlreichen Flüssen und Seen sind ein Paradies für Wanderer. Besonders beeindruckend ist die Fahrt auf dem Adriondack Scenic Byway im Herbst, wenn der Indian Summer sich von seiner besten Seite zeigt. Dann erstrahlt alles in leuchtenden Herbstfarben.
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