USA: Austin - Ausflüge mit Familie

Let´s Texas - Hill Country

Das Texas Hill Country hat uns begeistert. Texas Hill Country wird die hügelige Region im zentralen Texas, also grob gesagt rund um Austin bzw. süd-westlich davon genannt.Bevor wir nach Austin geflogen sind, hatten wir uns ehrlich gesagt nur sehr wenig mit den Sehenswürdigkeiten rundherum beschäftigt. Ein Fehler. Hier gibt es so wahnsinnig viel zu entdecken. Das haben wir gleich am ersten Tag unseres Housesits bemerkt. Unsere Gastgeber hatten uns nämlich eine kleine Liste mit "Must-Dos" bereit gelegt. Und wie es sich für Reisebegeisterte gehört, haben wir diese intensiv studiert... und letzten Endes noch viel mehr entdeckt!

 

Hier unsere besten Tipps für das Texas Hill Country:

 

Auf Höhlentour - A cave without a name:

Höhlen in Texas - das ist nicht ungewöhnlich. Im Hill Country gibt es einige Kalkstein-Höhlen. Das Besuchermagnet schlechthin ist die Natural Bridges Caverns. Den Namen hat die Höhle aufgrund der gebogenen Kalksteinplatte am Höhleneingang. Hier werden täglich verschiedene Touren angeboten. 

 

Wir wollten uns zunächst die Cascade Caverns bei Boerne anschauen. Da wir allerdings gerade eine Führung verpasst hatten und über eine Stunde hätten warten müssen, beschlossen wir zur etwas abgelegener Höhle "A cave without a name" zu fahren.  Beide Höhlen sind ebenfalls Kalksteinhöhlen. Letztere ist seit 1939 für Besucher geöffnet.

 

Glücklicherweise konnten wir hier direkt an einer Tour teilnehmen und bereuten es keineswegs uns für diese etwas abgelegene Höhle entschieden zu haben.


Wie es bei Höhlen so üblich bleiben sie lange Zeit unentdeckt. Erstmals wurde diese Höhle irgendwann Anfang des 20. Jahrhunderts wahrgenommen, als ein Weide-Tier in das Sinkloch fiel. Dann, zur Zeit der Prohibition, wurde ein Teil der Höhle, der oberste Einstiegsbereich,  wohl sogar als Brennerei benutzt. 1935 wurde die Höhle dann richtig wahrgenommen, als drei Kinder in die Höhle hineinstiegen und wohl als erste überhaupt bis tief bis in die Hauptkammer der Höhle hineinkletterten. Dies war die offzizielle Entdeckung der Höhle. 

 

Den Namen erhielt die "Cave without a name" durch einen Wettbewerb. Bevor die Höhle der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde suchte man einen Namen. Ein Junge nannte die Höhle "Cave without a name". Seine Begründung: The cave is too pretty to have a name.

 

Die Höhle kann in einer etwa einstündigen Tour besucht werden. Seid gespannt, es warten da unten definitiv einige Überraschungen und die Tour ist sehr spannend, auch für Kinder. Im Inneren herrscht eine konstante Temperatur von knapp 19 Grad.  

Badespaß und mehr: Canyon Lake:

Der Canyon Lake ist ein künstliches Wasserreservoir am Fluß Guadalupe. Es wurde von der US Armee gebaut. 1958 begann der Bau des Dammes und 1964 wurde die Konstruktion abgeschlossen. Der Damm, der See und das gesamte Gebiet drumherum wird noch immer von der US Armee (Corps of Engineers) betreut.

 

Es ist ein regionales Ausflugsziel. Eine so genannte Recreational Area, ein Naherholungsgebiet. Am Wochenende oder an Feiertagen kommen die Einwohner der umliegenden Orte gerne hier her zum Grillen, Baden, Angeln, Boot fahren, Camping und einfach entspannen und die Natur zu genießen. Es gibt mehrere Zugänge zum See und verschiedene Orte an denen beispielsweise Schwimmen möglich ist. Ebenso gibt es auch spezielle Zugänge für die Boote und man kann wunderbar entlang des Sees laufen oder auf dem Damm spazieren. Es lohnt sich hier her einen kleinen Ausflug zumachen.


Bootiful Wimberley

Am Ortseingang von Wimberely wird man direkt von einem riesigen Stiefel begrüßt. Wer nicht, weiß, dass hier eine Menge dieser ausgefallenen Exemplare warten wird überrascht sein - wie wir. 

 

Wimberley ist ein neues kleines Städtchen mit rund 3000 Einwohner. Im Jahr 2000 wurde es erst offiziell gegründet. Davor hatte es den Status eines CDP (census-designated place, zu deutsch: ein zu Statistikzwecken definiertes Siedlungsgebiet), als ein politisch unselbstständiges Gebiet.

 

In Wimberley gibt es nicht viel, aber es ist sehr nett für einen Tagesausflug. Man kann entspannt die Hauptstraße hoch- und runterschlendern, ein Gläschen Wein trinken und/oder etwas essen und sich allerlei ausgefallene Dinge anschauen. Es ist ein typischer Touristenort für Texaner. Weiters her kommen die Touristen bisher noch nicht. Lasst Euch einfach vom Feeling dort treiben.


German Städtetour: Fredericksburg

Wie zahlreiche Orte in Texas, ist Fredericksburg eine deutsche Siedlung. Die Stadt wurde 1846 von dem aus Dillenburg stammenden Ottfried Hans Freiherr von Meusebach gegründet und nach dem Prinzen Friedrich Wilhelm Ludwig von Preußen benannt. Meusebach war Generalkommissar des Vereins zum Schutze deutscher Einwanderer in Texas. in jenem Verein war auch Prinz Friedrich.

 

Besiedelt wurde die Stadt zunächst größtenteils von liberalen und gebildeten Deutschen aus dem Westerwald, welche vor der Unterdrückung nach der 1848er-Revolution in Deutschland und den Folgen flohen. 

 

Bis heute ist man hier sehr stolz deutsche Vorfahren zu besitzen. Nirgendwo sonst in den USA können noch so viele Menschen Deutsch sprechen. In Fredericksburg sieht man viele deutsche Namen und Fahnen.


Die deutschstämmige Geschichte ist eigentlich die Hauptattraktion des Ortes. Hier gibt es deutsche Restaurants, Biergärten und natürlich auch deutsches Bier. Hier ist man als Deutscher ein Highlight, denn alle wollen wissen, ob es denn in Deutschland tatsächlich so ist wie hier. Natürlich nicht, denn für Deutsche ist es hier doch sehr amerikanisch, trotz der deutschen Namen und Biergärten.

 

Entlang der breiten und langgezogenen Hauptstraße, welche übrigens bereits im 19. Jahrhundert so breit war, damit die Pferde- und Ochsengespanne bequem umdrehen konnten, liegen die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Die Vereins Kirche, The National Museum of the Pacific War, Souvenirshops, Galerien und Restaurants. Wir haben hier amerikanisch gegessen, können also nichts über die deutsche Kochkunst hier sagen. Es ist nett und interessant, zu viel Deutschland sollte man allerdings nicht erwarten.

President Town - Johnson City:

Johnson City ist eine Kleinstadt mit knapp 2000 Einwohner. Wer einfach nur durchfährt bspw. auf dem Weg nach Fredericksburg wird auf den ersten Blick nicht viel verpasst haben. Es gibt einige kleine Galerien, Kunsthandwerkläden, Tasting Rooms (Wein und Spirituosen) und Restaurants. Nichts besonderes und abgesehen von dem Block um den ältesten Stadtteil auch nichts sonderlich Schönes. Dennoch ist Johnson City einen kleinen Besuch Wert, denn hier hat der ehemalige amerikanische (36.) Präsident Lyndon B. Johnson gelebt.

 

Sein zu Hause aus den Kindheitstagen und die Ranch, das Texas White House, wo er sich später zurück zog, können besichtigt werden. Im Information Center des Lyndon B. Johnson National Historic Park kann man zudem eine Menge über das Leben des Präsidenten erfahren. Das ist wirklich sehr interessant. Ein Teil des Parks ist frei zugänglich. Die Ranch/das White House liegt etwas außerhalb der Stadt. Hier muss, wie für jeden National Park, Eintritt bezahlt werden. Übrigens, Johnson City ist nicht nach dem Präsidenten benannt worden, sondern hieß bereits davor so.

Tasting Tour: Bier, Wein, Vodka,...

Es klingt etwas erstaunlich, aber Texas und vor allem die Region um Austin bzw. dem etwas südlicher gelegenen San Antonio gilt als eine der Wiegen des amerikanischen Weinbaus. Bereits im Jahr 1626 erfolgte der Anbau von Reben durch Franziskaner-Mönche. Damit ist Texas die älteste Wein-Region der USA. Die texanischen Weine können sich heute mit den Weinen aus Kalifornien messen und der Anbau boomt.

 

So gibt es im Hill Country eine Vielzahl von Weingütern aber auch Brauereien und Brennereien. Nahezu alle paar Meilen fährt man an irgendeiner lokalen Brewery, Distillerie oder einem Wine-Tasting Room vorbei. Es sind wirklich so viele, dass man fast schon gar nicht weiß, wo man anfangen soll. Je nach Geschmack empfehlen wir Euch einfach mal irgendwo anzuhalten und eine Tour mitzumachen.

 

Der Highway 290 gilt als ausgeschriebene Wein-Route. Entlang dieser Strecke befinden sich einige preisgekrönte Weingüter. Also einfach mal losfahren und irgendwo genießen.


Typisch Texas: Luckenbach

Luckenbach. Zugegeben, also wir das das erste Mal auf der Liste unserer Gastgeber gelesen haben, haben wir den Kopf geschüttelt. Was ist das? Nie gehört! Wir schenken Luckenbach zunächst keine große Beachtung. Doch nach ein paar Tagen können wir der Neugier nicht weiter Stand halten. Luckenbach - das müssen wir uns genauer anschauen. 

Wegweiser nach Luckenbach Texas.
Wegweiser nach Luckenbach Texas.

Luckenbach liegt nur wenige Kilometer südlich von Fredericksburg, etwa 80 Kilometer westlich von Austin und ebenso weiter nördlich von San Antonio. Es wurde Ende der 1840er Jahre von deutschen Farmern besiedelt, darunter die Brüder August und Jacob Luckenbach. Bis Anfang 1904 erreicht die Stadt eine Einwohnerzahl von knapp 500 Bewohner. Diese sank bis 1960 jedoch radikal. Zuletzt hatte es drei offizielle Einwohner. Luckenbach wurde eine Geisterstadt.

 

Mittlerweile ist Luckenbach wieder erblüht. Die Leute kommen - vor allem -  am Wochenende hier her um zu feiern. Hochzeiten, Geburtstage, Familienzusammenkünfte. Luckenbach vermittelt heute das Wild-West-Feeling und ist ein Anziehungspunkt. Luckenbach ist Freiheit und vermittelt den american way of life. Waylon Jennings setzte mit seinem Song "Luckenbach, Texas (Back to the basics of love)" ein Denkmal. Wer den Song gehört hat, der sollte auch in Luckenbach zumindest einmal vorbei geschaut haben.

 


Swimming Holes:

Wüste, karge Landschaft, ein endloses, weites Nichts - das schwebt uns wohl eher vor dem Auge, als herrliche schöne Badegewässer. Doch in der Umgebung von Austin befinden sich tatsächlich einige herrliche Pools. Denn Austin liegt am Colorado River und die Gewässer haben eine lange Geschichte. 

 

Das größte natürliche Schwimmbecken befindet sich direkt in Austin: der Barton Springs Pool. Das von Quellen gespeiste Bad ist ganzjährig geöffnet und hat eine konstante Wassertemperatur von 20 Grad Celsius. Absolut herrlich ist auch der Hamilton Pool bei Dripping Springs. Der wunderschön in eine Grotte eingebettete Pool hat sich hier gebildet, als vor tausenden von Jahren aufgrund von Erosion die Kuppel über einem unterirdischen Fluss einstürzte. Hamilton Pool ist sehr beliebt vor allem am Wochenende. Zur Hauptsaison können, da die Besucherzahl begrenzt ist, sogar lange Wartezeiten entstehen.

 

Nicht weniger beeindruckend ist Jacob´  s Well. Eine vertikale Wasserhöhle, deren Quellöffnung im Felsen nicht nur bei Schwimmern, sondern auch Tauchern beliebt ist. Die Karstquelle liegt im Nordwesten von Wimberley und schüttet durchschnittlich 640 Liter Wasser pro Sekunde aus. Ebenfalls bei Wimberley gelegen ist der Blue Hole Regional Park. Der Park ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel für Familien. Das Wasser ist kristallklar und kühl. Vor allem an heißen Tagen bringt es also beste Abkühlung. Das Wasser welches hier im Cypress Creek fließt ist Jacob´  s Well entsprungen.



Mehr zu unserem Texas-Roadtrip:


Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Angela (Dienstag, 21 Januar 2020 12:26)

    Da ist ja so einiges geboten! Höhlen finden wir auch immer toll, und die GEschichte über den Namen ist klasse. Total gespannt bin ich jetzt aber auf die Swimming Holes. Ich hoffe, darüber schreibst du noch was, oder?
    Liebe Grüße
    Angela

  • #2

    Kind im Gepäck (Dienstag, 21 Januar 2020 14:36)

    Liebe Angela,
    da muss ich dich noch etwas vertrösten, denn aufgrund der doch eher kühlen Temperaturen sind wir in kein Swimming Pool gegangen, sondern haben es uns nur angeschaut. Ich möchte allerdings auch noch unbedingt mal baden gehen und hoffe es ergibt sich bald eine Gelegenheit.
    Grüße

Unsere Blogartikel erscheinen bei:

TopBlogs.de das Original - Blogverzeichnis | Blog Top Liste

 

Wir sind offizieller Outdoorblogger.
Top 10 Outdoorblog bei Familien.