Unsere Rad-Rundfahrt durch die Schweiz
Part 2: Von Zürich an den Walensee.
Am Zürichersee entlang:
Zürich: Bevor es weiter geht heißt es erst einmal telefonieren. Nach der Akku-Panne am Tag zuvor melden wir uns an der Hotline des Veranstalters Radweg-Reisen. Man gibt uns ein paar Tipps, welche ich sofort ausprobiere. Und siehe da, es scheint zu funktionieren. Doch der Schein trügt. Als wir losradeln hält die Freude keine 200 Meter, dann lässt die Energie schon wieder nach. Wir versuchen es hin und her. Nichts. Der Mann radelt und es funktioniert. Ich schwinge mich auf das Rad und... nichts. Mann: läuft. Frau: aus. Kann das sein? Jetzt bitte keine schlechten Witze. Wir mussten selbst den Kopf schütteln.
Erneut wenden wir uns also an die Hotline. Die Dame ist nun ebenfalls überfordert und man will uns aus der Werkstatt zurückrufen. Gesagt, getan - keine zwei Minuten später haben wir einen Mechaniker am Telefon. Schnell ist klar: der Sensor scheint das Problem zu sein. Er hat einen Wackler und misst nicht richtig. Daher kann die Akkuleistung nicht korrekt übertragen werden. Da der Mann mehr Druck auf das Hinterrad bringt, wackelt es hier nicht so schnell als bei der, sorry, leichtgewichtigen (dass ich das einmal schreibe) Mama. Problem endlich gefunden.
Es ist also nach wenigen Meter erst einmal Schrauben angesagt. Der Mann gibt alles und wir fahren weiter. Doch alles ist nicht gut genug. Nach mehreren Tritten über Kopfsteinpflaster heißt es wieder anhalten und weiter schrauben. Dieses Mal wird geschraubt bis die Hände richtig schwarz sind. Und dann... dann läuft´ s!
Vor lauter Reparaturarbeiten haben wir jedoch unsere Route aus den Augen verloren. Wir fahren zwar direkt am See entlang, dafür jedoch auch auf der Hauptstraße. Es ist laut und LKWs brausen ständig an uns vorbei. Unser Zwerg findet es sehr cool, der Papa nicht. So suchen wir die richtige Radroute, welche parallel verläuft, heraus.
Zugegeben, es ist deutlich schöner, doch manchmal sind die kleinen wegweisenden Schilder in den Ortschaften nicht wirklich zu erkennen und wir verlieren die Route ganze drei weitere Male aus den Augen. Irgendwie scheint noch immer der Wurm drin zu sein. Vielleicht sind wir aber auch einfach etwas zu blöd. Das Positive an der Sache ist, dass wir auf diese Weise noch auf ein paar nette Aussichtspunkte treffen, welche eigentlich gar nicht auf der Route gelegen wären.
Der Tag fliegt dahin. Durch die vielen Pausen - und unsere Irrfahrten - haben wir länger gebraucht als erwartet. So wird es schon fast dunkel bis wir an unserem nächsten Stopp in Lachen eintreffen.
Nichts zu lachen in Lachen:
Eigentlich wollten wir ja ein kleines Video in Lachen aufnehmen, doch der Regen sitzt uns wortwörtlich im Nacken. Am Morgen scheint zwar wunderbar die Sonne in unser Zimmer, doch bis wir auf die Räder steigen ziehen dunklen Wolken auf und verfolgen uns. Einige wenige Kilometer schaffen wir es vor den Wolken herzufahren, doch dann bricht sozusagen die Welt über uns zusammen. Es regnet. Und dann kurzzeitig regnet es richtig heftig. Wir packen uns in unsere Regenklamotten und versuchen unbeeindruckt weiter zu radeln. Das klappt auch ganz gut. Bis sich plötzlich unser Zwerg beschwert. Ich fahre auf seine Höhe und dann platzt es aus mir heraus: nein, ich brülle vor lachen. Mein armes Kind! Sein Gesicht ist komplett verdreckt durch das Spritzwasser (es gibt davon zwar Bilder, aber die muss ich euch vorenthalten - sorry). Wir halten an und putzen...
Der Regen lässt etwas nach. Zum Glück. Das können wir dem armen Kind nicht ewig antun. Doch er ist hart im Nehmen, obwohl leider noch ein paar Spritzer in seinem Gesicht landen, bleibt er entspannt.
Wir treten in die Pedale. In rund 30 Minuten müssen wir an der Schiffsanlegestelle sein, um das Boot nach Walenstadt zu unserem Hotel zu bekommen. Wie viele Kilometer es genau sind, wir wissen es nicht. Wir fahren einfach weiter. Vorbei an etlichen Kühen und Störchen die sich auf einer Wiese versammelt haben.
Gerne würden wir länger die Aussicht genießen, doch Vorsicht geht vor Schiff verpassen. So radeln wir weiter. Der Regen hat aufgehört, die Sonne zwinkert hinter den Wolken hervor. Wir schaffen es locker vor dem Schiff am Hafen einzurollen. Während wir noch ein paar Minuten Zeit haben uns zu sortieren zeigt sich sogar die Sonne.
Die Schifffahrt ist entspannend. Nach dem Regen tut die Sonne richtig gut. Die Perspektiven sind wunderbar und wir machen etliche Bilder. Morgen ist unser freier Radtag. Und den, den werden wir genau hier am Walensee verbringen. Darauf freuen wir uns nach den Erlebnissen der letzten Tage so richtig. Und auch ich merke, dass der Tag genau richtig kommt. Nicht, dass ich mir überfordert oder wirklich angestrengt fühle, aber ein freier Tag wird uns allen guttun. Da sind wir uns sicher.
Im Hotel angekommen schlägt allerdings erst einmal noch mein Tatendrang zu. Aufgrund der rechte kurzen Radstrecke beschließe ich noch eine Runde spazieren zu gehen. Die Männer bleiben im Hotel. Und dann genießen wir den Abend gemeinsam ganz entspannt.
Regenpause am Walensee:
Der nächste Morgen ist nicht nur grau, sondern neblig und total verregnet. Wir können kaum auf den See blicken, welcher direkt vor der Haustüre liegt.
Nach dem Frühstück beschließen wir dennoch wieder auf das Schiff zu gehen. Wir möchten das Rätsel vom Walensee - ein Spielerlebnis für Kinder rund um den See - lösen. Eine nette Geschichte von Mara und ihren Freunden. Also steigen wir auf das Boot und es geht los.
Guter Dinge machen wir uns auf. Unser Zwerg ist ganz gespannt und freudig. Doch viel zu früh wird der Regen stärker und stärker. Trotz Regenkleidung triefen wir vor Nässe und brechen deshalb ab. Glücklicherweise können wir das Rätsel auch so lösen.
Wir kehren ins Hotel zurück. Im Bett ist es auch gemütlich. Wir chillen. Hierzu ist so ein freier Tag doch auch da. Mit Pizza lassen wir den Abend ausklingen und legen die Beine hoch.
Kommentar schreiben