Texas: Old Ore Road im Big Bend NP

Dirt Road für Allrad-Könner

Die Old Ore Road im Big Bend National Park in Texas ist eine der bekanntesten 4x4 (Allrad-) und High Clearance Strecken im Park. Die Straße ist etwa 26 Meilen lang, sprich rund 43 Kilometer, und liegt im östlichen Teil des Parks. Sie ist als "primitive dirt road" ausgeschrieben und nur mit 4-Wheel-Drive und hohem Radstand erlaubt.

 

Achtung: die Straße hat es wirklich in sich. Man sollte definitiv nicht versuchen die Strecke mit einem normalen PKW zu bewältigen. 

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Geschichtliches:

Die Old Ore Road trägt ihren Namen nicht von ungefähr. Im frühen 19. Jahrhundert wurde diese Route von  Minenarbeitern genutzt um das in mexikanischen Minen abgebaute Erz zur Bahnstation nach Norden, nach Marathon, zu transportieren. Damals wurde diese Strecke natürlich nicht mit Autos, sondern mit Eseln bewältigt. Wer die Old Ore selbst zurück gelegt hat, dem wird bewusst, welch beachtlichen und unwegsamen Weg die Arbeiter damals bewältigt haben.

 

Die Beschaffenheit der Old Ore Road:

Die Old Ore Road führt durch eine einzigartige Wüsten-Landschaft.
Die Old Ore Road ist mal steinig, mal eher sandig.

Die Old Ore Road ist unwegsam und schroff. Mal steinig, mal eher sandig oder auch matschig. Eines ist sie auf jeden Fall durchweg: nicht einfach zu bezwingen. 

 

Ganz im Gegensatz zu der äußerst rauen Bodenbeschaffenheit bietet die Ore Road wunderschöne - ja fast schon geschmeidige -  Ausblicke auf eine einzigartige Wüsten-Landschaft. Weite Ebenen, große und kleine Kakteen, ausgetrocknete Bäche, nahe und entfernte Berge - vielfältiger könnte es kaum sein. Nicht zu vergessen der tolle Anblicke der Chisos Mountains am westlichen Horizont.

 

Einer der bekanntesten Punkte und beliebtesten Ziel entlang der Strecke ist Ernst Tinaja. Ernst Tinaja liegt in etwa 5 Meilen vom südlichen Startpunkt der Dirtroad entfernt und ist eine schöne, kurze Wanderung mit herrlichem Ausblick.

 


Unsere Erfahrung:

Startet man die Old Ore Road von Süden fängt sie recht gemächlich an. Eine Schotterpiste, nichts wirklich Ungewöhnliches oder gar Dramatisches. Hin und wieder kommen ein paar "harte" Stellen, doch generell läuft es recht gut und unproblematisch. Bis zu Ernst Tinaja kann man bei gutem Straßenzustand daher sogar mit kleinem SUV oder gar PKW gelangen. Man könnte fast meinen die Old Ore sei eine einfache Dirtroad. Ein wenig verheerend, denn der Eindruck täuscht gewaltig und das wird wenige Meilen nach Ernst Tinaja deutlich.

Unser Old Ore Road Video - ein Zusammenschnitt der Fahrt:

Die Straße wird zunehmend ruppiger und herausfordender. Schon bald lernen wir das wahre Gesicht der Old Ore kennen. Zwischenzeitlich überlegen wir sogar kurz umzudrehen, da wir uns nicht sicher sind, ob wir und auch der Wagen den Herausforderungen gewachsen sind.

Doch wir ziehen es durch. Die Stimmung ist gut und zuversichtlich im Auto. Bald schon kommen wir aber wieder ins Grüben. Es geht über scheinbar unüberwindbare Felsbrocken, zwischen Kakteen hindurch und steile, wahnsinnig schräge Hügel hinauf und hinunter und manchmal scheint die Straße sogar zu Ende zu sein. Lange begegnen wir niemanden.

Dann irgendwann haben wir mit Gegenverkehr zu kämpfen, denn Ausweichmöglichkeiten gibt es hier kaum. Die Autos schlängeln sich haarscharf aneinander vorbei, kitzeln die Büsche und hoppeln über spitze Steine. Halleluja!


Laut Gegenverkehr kommen die schlimmsten Passagen noch. Wir zweifeln es ein wenig an, kennt er doch unseren Teil noch nicht. Doch er behält recht. Es wir noch härter und rockiger. Immer wieder renne ich nach draußen um den richtigen Weg auszumachen oder ggf. sogar mal einen spitzen Stein beiseite zu räumen. Die Karre schwankt, hin und wieder tänzelt sie furios auf zwei Rädern über die Hindernisse. Aber sie schafft es immer wieder - unverletzt!

 

Es scheint jedoch als ob diese Dirtroad kein Ende nimmt. Sie lässt uns kaum Zeit zum Durchatmen. Immer weiter geht es über Felsbrocken hinauf und hinunter. Wieder kommt uns ein Jeep entgegen. Die Männer reißen die Augen auf und winken uns. Sie können es nicht glauben, dass wir mit dem Escalade bis hier her gekommen sind. "You did the whole road with this car?", haken sie kopfschüttelnd nach. Wir nicken stumm und sie schütteln uns voll des Lobes die Hände: "You are great!". Unseren auf dem Rücksitz eingeschlafenen Sohn sehen sie nicht. Sie seien hier oft unterwegs, aber das hätten sie noch nie gesehen. Jetzt erst wird uns langsam erst richtig bewusst was wir geleistet haben.

 

Glücklicherweise ist es nun nicht mehr weit. Das allerletzte Stück ist dann auch wieder ein Kinderspiel. Naja, nach diesen Passagen ist vorläufig sowieso alles nur noch ein Klacks. Rund vier Stunden haben wir uns Wort wörtlich über Stock und Stein gearbeitet, den Atmen angehalten, gebetet und gejubelt - und jetzt haben wir es geschafft!

Informationen, Tipps und Regeln:

Die wichtigste Regel lautet nur mit dem vorgeschriebenen Fahrzeug die Strecke zu befahren. High Clearance, also hoher Radstand und 4x4 - Allrad - Antrieb sind unabdinglich. Zudem sollte man Erfahrung im Dirt Road fahren haben. Es gibt einige Passagen, die nicht nur das Können des Fahrzeuges komplett herausfordern, sondern auch das des Fahrers. Steile, schräge Wände, hohe Steinstufen und nahezu unvorhersehbare tiefe Löcher und scharfe Steinkanten die zu bewältigen sind, sind mehrmals zu bezwingen. Dies sollte vorab bewusst sein.

 

Eine gute Vorbereitung von Auto und Mensch ist Voraussetzung um die Old Ore Road sicher zu befahren. 

 

Informationen und Wissenswertes zur Old Ore Road.
Tipps zur Old Ore Road im Big Bend.

Für das Fahrzeug gilt:

  • 4x4 und High Clearance
  • Speedlimit: 25 mph - eigentlich kann meist nicht schneller als 10 mph gefahren werden
  • Überprüft die Reifen bzw. den Reifendruck
  • Habt einen Ersatzreifen im Wagen

Für Fahrer und Beifahrer gilt:

  • Informiert Euch über die aktuellen Straßenbedingungen bzw. das Wetter
  • Plant mindestens 3 bis 4 Stunden für die komplette Strecke ein
  • Startet nur, wenn Ihr Kenntnisse im Allrad-Fahren habt
  • Seid auf total unterschiedliche Strecken- und Wetterverhältnisse gewappnet
  • Nehmt ausreichend zu Trinken (und Essen) mit

Unsere Tipps:

  • Stellt den Tageszähler beim Start auf 0, damit ihr eine ungefähre Idee habt wo Ihr Euch auf der Strecke befindet
  • Nicht mit dem normalen Mietwagen fahren (kein Versicherungsschutz!)


Mehr zum Big Bend Nationalpark:


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Kommentare: 2
  • #1

    Angela (Montag, 24 Februar 2020 18:20)

    Ich liebe ja solche Dirt Roads, hätte aber gar nicht für möglich gehalten, dass es sie in den USA auch gibt. Mein Eindruck war, dass dort noch das letzte Kuhdorf mit einer fett breiten Schnellstraße angebunden ist ;-)
    Liebe Grüße
    Angela

  • #2

    Kind im Gepäck (Mittwoch, 26 Februar 2020 13:51)

    Echt? Die USA sind ein Traum was das angeht! Es gibt total viele von diesen Straßen und es macht so richtig viel Spaß :-) Da müsste man mal eine Woche einen Jeep mieten!
    Lieben Gruß

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