Eshowe - ein nettes Örtchen!?
Eshowe (sprich: eschowie) - noch nie gehört? Wir auch nicht, bis wir da waren. Warum es uns auf unserer Reise nach Eshowe verschlagen hat, was man dort machen kann und was Ihr wissen solltet - das verraten wir Euch hier.
Wer oder was ist Eshowe?!
Wir sitzen in Durban und suchen bei einer kühlen Dose Bier nach der nächsten Bleibe. Eigentlich wollten wir Richtung St. Lucia, doch wir finden keine Unterkunft die uns zusagt. Entweder zu teuer, zu schlecht bewertet oder zu weit weg von St. Lucia. Irgendwann stoße ich bei AirBnB auf ein nettes Guesthouse. Es liegt in Eshowe. Wo??? Wir schauen es uns auf der Karte an und stellen fest, dass es nahe des Hluhluwe-Imfolzi Game Reserves liegt und somit vielleicht eine Option ist. Wir werden uns aber nicht einig und geben die Suche niedergeschlagen auf. Eshowe rückt wieder in Vergessenheit.
Bis zum Frühstück, da plaudert unsere Gastgeberin bestens gelaunt mit uns über unsere Pläne die wir nicht haben. Sie macht sich Gedanken und kommt ein paar Minuten später mit einer Liste auf der drei Ortschaften stehen. Eshowe steht an oberster Stelle! Wir haken nach was es denn da zu sehen gebe. "Eshowe is a real traditional Zulu-town", erklärt sie uns und schwärmt: "It´s full of history." Sie erzählt noch ein wenig mehr über die britische Geschichte der Stadt und den tollen Regenwald den es dort gibt. Zwar kenne sie selbst nur das "George Hotel", aber Eshowe wäre auf jeden Fall einen Trip wert.
Ab nach Eshowe!
Sie hat uns überzeugt. Wir buchen das vielversprechende AirBnB und fahren nach Eshowe. Britische Historie, viel Kultur - das hört sich spannend an. Um euch auch noch ein wenig auf den Geschmack zu bringen: Eshowe ist die älteste von Europäern gegründete Stadt im Zululand. 1860 baute der damalige Zuluprinz Cetshwayo hier einen Kraal. Ein Jahr später wurde in Eshowe eine Missionsstation vom norwegischen Missionar Pfarrer Ommund Oftebro gegründet. 1887 erklärten die Briten Eshowe zur Hauptstadt des Zululands und 1891 bekam Eshowe das Stadtrecht. Sogar königlichen Besuch gab es hier schon. Im Jahr 1947 besuchte die britische Königsfamilie (Georg VI, Queen Elizabeth, Prinzessin Elisabeth und Prinzessin Margaret) die Stadt.
Sind wir nun wirklich in Eshowe?
Endlich in Eshowe angekommen, fragen wir uns: sind wir hier richtig? Der erste Eindruck: nichts Besonderes. Eine südafrikanische Kleinstadt eben. Die meisten Gebäude sind heruntergekommen, keine historische Schönheiten. Neben Banken reihen sich diverse Läden wie Ackerman´s und PEP. Es gibt eine Tankstelle, ein KFC, ein Steers und ein Pizzaladen.... Schaut selbst:
Wir fahren zu unserer Unterkunft. Auch diese wirkt deutlich düsterer als auf den Bildern. Schwarze Steine, statt heller Teppich (wahrscheinlich besser), Flecken auf den Laken die sich nicht mehr rauswaschen lassen, ein uralter Badvorleger, Schimmel in der Dusche, Kaugummi auf dem Boden, eine fehlende Fensterscheibe und ein schon länger nicht mehr geputzter Kühlschrank in der Küche...
Immerhin ist der Garten ein Lichtblick!
Was wir in Eshowe gemacht haben?!
Zunächst einmal genießen wir den tollen Garten der Unterkunft und relaxen - auch wenn wir den starken Drang verspüren sofort wieder abzureisen. Am Abend wird es nämlich noch ungemütlicher. Es beginnt zu stürmen, ein Gewitter zieht auf und ihr erinnert Euch... die fehlende Fensterscheibe!!! Wir können unsere Situation kaum wahrhaben und entschieden uns Essen zu gehen. Essen gehen im weiteren Sinne, denn zur Auswahl sehen nur drei Schnellrestaurantketten (die in Südafrika aber wirklich wie Restaurants sind, als mit Bedienung usw.). Auf jeden Fall eine tolle Entscheidung. Nicht nur, weil wir so nicht im Zimmer frieren müssen, sondern vor allem weil es im Restaurant eine Spielecke gibt. Neben Samu sind noch andere Kinder da und Samu hat mega viel Spaß. Wir bekommen ihn kaum mehr vor die Augen. Er spielt nur mit den Kids.
Am nächsten Tag machen wir uns auf den Weg zum Dlinza Forest - dem angekündigten Regenwald. Den von unserer Gastgeberin beschriebenen Eingang zu einem Baumwipfelpfad unweit der Unterkunft finden wir nicht. So schlendern wir eben durch Eshowe. Erst durch den Wald, dann durch die Stadt. Je länger wir laufen umso mehr fällt uns auf: wir sind die einzigen Weißen hier! Als wir die Hauptstraße entlang schlendern stellen wir fest: wir sind die "Exoten" hier. Und wisst ihr was: wir fühlen uns super wohl! Nein, uns überkommt keine Angst! Keiner schaut uns komisch an. Keiner stört sich an uns. Keiner schenkt uns besondere Beachtung. Keiner.
Warum wir in Eshowe und der Unterkunft geblieben sind:
Jetzt fragt Ihr Euch bestimmt dennoch, wieso wir in der Unterkunft und in Eshowe geblieben sind. Zunächst einmal waren wir einfach nur platt von dem täglichen Fahren und wollten unsere Ruhe. Wir wollten einfach wieder zwei Nächte in der selben Unterkunft verbringen, vor allem Samu zu liebe. Und dann war da ja auch noch unsere Gastgeberin, Tracy, die sich so herzlich um uns bemühte. Tracy war wunderbar. Sie tat alles für uns.
Und nicht zuletzt: von den Südafrika-Aufenthalten sind wir einiges gewohnt. Man gewöhnt sich an alles. Wir waren zufrieden ein warmes Bett (in der zweiten Nacht hat man unser Fenster etwa abgedichtet) und überhaupt eine Dusche zu haben. Ein warmes Frühstück gab es obendrauf. Und nicht zuletzt: Samu hatte viel Spaß, auch mit Tracy, wir sind noch einmal dort Essen gegangen und somit waren auch wir glücklich.
Achso und abschließend möchten wir Euch noch den tollen Garten zeigen:
Was glaubt Ihr: wie hättet Ihr in unserer Situation reagiert? Wärt Ihr gegangen oder hättet Ihr der Dame/der Unterkunft eine Chance gegeben? Seid Ihr auch schon wo geblieben, obwohl Ihr im ersten Moment nur weg wolltet?
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Nika (Dienstag, 05 Februar 2019 07:57)
Dreckige Laken und ein kaputtes Fenster? Keine Chance! Ich mache viel mit und die hostels sind oft nicht der Hit, aber so viel Liebe gibt es nicht von mir. Nachbessern oder Tschüss.
Ich hab ehrlich gesagt den ganzen Beitrag darauf gewartet, dass du mehr über das “allein unter Einheimischen” sprichst, weil du so gelockt hast damit. Auch habe ich darauf gewartet, dass du darüber berichtest, warum deine vorherige Gastgeberin die Stadt so empfohlen hat. Aber anscheinend gab es nichts zu Sehen. Ein Baumwipfelpfad der nicht zu finden ist und Schnellrestaurants... nicht spannend. Schade, hatte bisschen gehofft es kommt der Hinweis auf den “Hidden Champion”.
Kind im Gepäck (Dienstag, 05 Februar 2019 10:44)
Hallo Nika,
vielen Dank für deinen Kommentar.
Ja, prinzipiell denken wir da wie Du, aber in Südafrika und in so einer Stadt bis du dir auch nicht sicher, ob die nächste Unterkunft unbedingt besser ist.
Warum die Gastgeberin die Stadt empfohlen hat stand in der Einleitung:wegen der History und der britischen Gebäude - welche wir nicht gefunden haben. Leider haben wir eben außer den Einheimischen auch nichts attraktives gefunden. Sorry, wenn ich Dich da enttäuschen musste. Wir waren eben einfach, ganu unglamorös, alleine unter den Einheimischen.
Danke und viele Grüße!