Housesitter mit Kleinkind in den USA

Zwei Katzen in Texas

Es ist 3:41 Uhr als ich die Nachricht lese und meinen Augen nicht traue. Ich muss mehrmals blinzeln um meinen Augen um diese Uhrzeit überhaupt zu trauen. Mein Kopf registriert es. Mein Herz beginnt zu rasen. Meinen Augen starren in der Dunkelheit noch immer wie gebannt auf den Bildschirm. Meine Hände verkrampfen. Ich möchte lachen, weinen, laut ausflippen, mich unter der Decke verkriechen - am besten alles zeitgleich.

 

Während mein Puls den dreistelligen Bereich schon längst überquert hat lese ich noch einmal: "Sounds great, Mel! I will confirm you... I am glad our cats will have a good sitter." Ich wiederhole den Satz und lese laut vor mich hin: "I will confirm you." Fuck! Ernsthaft?!?

 

Was wenige Stunden zuvor passiert war:

Bei einem Gläschen Wein, während der Vorbereitung zum Abendessen, durchstöbere ich die Trusted Housesitter*- Seite. Schon oft hatte ich mir vorgenommen mich anzumelden und mehr darüber zu erfahren, doch nie hatte ich es getan - bis zum Mittag. Da hatte ich plötzlich den großen Elan verspürt mich für eine Jahresmitgliedschaft anzumelden und alles über mich und meine potentiellen Housesitter-Qualitäten kundzutun.

 

Wahnsinnig viele tolle Angebote fallen mir in die Augen: England, Kanada, Südafrika, Tansania oder die USA? Ehrlich gesagt würde ich am liebsten sofort losziehen und Hunde und Katzen auf der ganzen Welt bespaßen, füttern und streicheln. Und dann sehe ich die Anzeige: two cats in Texas. Zwei Katzen in Texas in einem echt coolen Haus. Nein, das kann ich nicht machen...

 


Was ich dann getan habe...

Nach dem Essen schaue ich mir noch einmal das Haus an. Das Haus in Texas. Ein Einfamilienhaus mit Garten. Eine Stunde nördlich von Houston. Was mach ich denn da? Ich klicke es wieder weg. Was mach ich denn daheim? Ich trinke noch einen Schluck von meinem Wein. "Schau mal Schatz", sag ich und präsentiere das Haus. "Mmmh, schön....", ist alles was zurückkommt bevor er sich wieder seinem Handy widmet. Warum eigentlich nicht? Ich trinke noch einen Schluck.

 

Plötzlich fliegen meine Handy wie von Geisterhand über die Tastatur. Was ich genau da in die Tasten tippe - kein Plan. Ich schreibe und schreibe und schreibe und schwups - absenden! Echt? "Ähm Schatz, ich habe mich gerade für den Housesitter-Job in Texas beworben!", töne ich belustigt. Zustimmendes Nicken vom Gegenüber. "Naja, ich werde ja eh nicht genommen", bin ich mir sehr sicher und lass mich entspannt auf das Sofa fallen, nichts ahnend welche Mail mich sechs Stunden später - mitten in der Nacht - im Postfach überraschen wird.

 

Nicht dieses Haus, aber ein ähnliches Einfamilienhaus habe ich für fast 2,5 Wochen inklusive zwei Katzen zum Housesitting in Texas in den USA.
Nicht dieses Haus, aber ein ähnliches Einfamilienhaus habe ich für fast 2,5 Wochen inklusive zwei Katzen zum Housesitting in Texas in den USA.

Geht es jetzt wirklich zum Housesitting?

Am Morgen habe ich mir die Mail noch einmal in Ruhe angeschaut und tief durchgeatmet. Es gab allerdings keinen Zweifel daran, dass ich eine fixe Zusage erhalten habe. So kamen nach anfangs überschwänglicher Freude schnell die ersten Zweifel. Ist das seriös? Bin ich alleine mit dem Kleinen mitten in Texas sicher? Was ist das für eine Ehepaar, dass ohne zu zögern meine "Bewerbung" annimmt? 1000 Gedanken schossen durch meinen Kopf und ich versuchte sie irgendwie zu ordnen und zu klären...

 

Jetzt habe ich sie für uns geklärt und JA, es geht zum Housesitting nach Texas! Wir werden es tun und in etwas mehr als drei Monaten vermutlich für knapp drei Wochen in die USA zu unserem ersten Housesit gehen.

 

Was ist Housesitting?

House-Sitting könnte in den meisten Fällen auch Pet-Sitting heißen. Auf einer Plattform - in meinem Fall Trusted Housesitters* (die weltweit größte Plattform hierfür) - suchen Tierhalter nach Personen welche während deren Abwesenheit in ihrer Wohnung oder ihrem Haus leben. Man wohnt also für eine ganz bestimmte Zeit in der Unterkunft des anderen und kümmert sich um die vorab besprochenen Tätigkeiten oder auch nur um die Tiere.

 

House Sitting ist prinzipiell für Reisende interessant, da man kostenlos in den Unterkünften wohnt. Allerdings muss man bedenken, dass man für die Tiere verantwortlich ist und nicht längere Zeit wegfahren kann. Um "living like a local" zu betreiben ist es allerdings eine tolle Sache. Immerhin wohnt man meist in total untouristischen Gegenden - wie auch wir in Texas. Dessen muss man sich eben bewusst sein. 

 

Wir sind auf alle Fälle gespannt wie es weitergeht.

Housesitting in einer Villa mit Blick auf das Meer.
Ein Housesit direkt am Meer - alles ist möglich.


*Werbung: Der Link ist als Werbung gekennzeichnet. Solltet Ihr Euch über diesen Link bei Trusted Houssitters anmelden erhaltet Ihr 20% Rabatt auf die Jahresmitgliedschaft und wir erhalten zwei weiteren Monate kostenlos.


Mehr zu unseren USA-Aufenthalten:


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Kommentare: 4
  • #1

    Ina (Freitag, 09 Februar 2018 17:09)

    na das ist ja spannend! Da bin ich mal gespannt was du da so berichtest.

    LG aus Norwegen
    Ina

  • #2

    Jenny (Freitag, 09 Februar 2018 17:21)

    Verrückt! Aber ich hab nicht ganz verstanden, warum ihr denn jetzt in der texanischen Einöde Katzen füttern wollt?

    Egal - den Housesitting-Link probiere ich bestimmt mal aus...

    LG
    Jenny

  • #3

    Kind im Gepäck (Samstag, 10 Februar 2018 08:20)

    Hey, Jenny - warum nicht? So öde wird es da schon nicht werden und man lernt bestimmt wieder eine Menge über das Leben dort. Auch das kann sehr spannend sein. Immer nur da hingehen was alles machen ist doch langwelig :-D
    Grüße!

  • #4

    Kind im Gepäck (Samstag, 10 Februar 2018 08:21)

    Ina, ich danke dir! Ihr werdet es auf alle Fälle erfahren.
    Alles Gute nach Norwegen,
    Mel

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