Mama muss mal schreien
Wenn´s mal schief läuft, dann so richtig! Wie es der Zufall so will kommt meist alles auf einmal. Erst dies, dann das und dann läuft so gar nichts mehr.
Wir haben aktuell so eine tolle Phase, aber was soll´s!? Ich sehe ja alles gelassener und Positiver! Leider klappt das innerlich aber nicht immer....
Aktueller Stand im Chaoshaushalt:
Eine zerbrochene Schale, ein kaputter Teller, ein Außenbandriss, eine Fraktur am Innenknöchel, ein gebrochenes Wadenbeinköpfchen, acht Stunden an zwei Tagen in der Notaufnahme, 14 Mal über den Krankenhausparkplatz gekreist, ein Kleinkind welches aktuell gerne mal Mamas Grenzen bis zum Zerreisen austestet, ein bis in die Abendstunden vielbeschäftigter Papa, Erbstreitereien, eine kranke Uroma im Pflegeheim, ein übereifriger, planungswahnsinniger aber genervter Opa, tja und eben die Oma die dank eingangs aufgeführter Brüche nicht laufen darf/kann (achja, für die kaputte Gegenstände - Schale und Teller - kann Oma nichts)... und dann bin da noch ich, die Bloggerin, die Mama.
Ich habe mich eben mal kurz in unser Ankleidezimmer zurückgezogen und auf das Bett gesetzt. Durchatmen. Tief durchatmen. Langsam ein und wieder ausatmen. Einfach mal zwei Sekunden die Augen schließen. Von allem weg sein. Unerreichbar. Ein Schluck heißen Tee trinken....
Update (kurz vor Veröffentlichung des Beitrags): Ein Küchengerät hat mich angefallen. Mir böswillig in die rechte Hand gezwickt und nicht mehr losgelassen. Sich festgebissen. Wie ein wildes Tier. Ich musste es mit links kräftig losreisen. Dank sofortiger Kühlung und einem Glas Wein scheint aktuell alles in Ordnung zu sein.
Kein Mitleid. Verständnis.
Ich muss sagen: zum Glück waren wir in Lesotho. Das entspannt mich. Ich sehe die Dinge mit anderen Augen. Ansonsten würde ich aktuell wohl manchmal nicht nur durch die Decke gehen, sondern oftmals direkt explodieren. Die aktuelle Lage erfordert - so finde ich jedenfalls - viel Disziplin, Gelassenheit und Selbstbeherrschung. Im Sumpf von Kranken, Gestressten und vor allem einem Zweieinhalbjährigen der viel Blödsinn im Kopf hat - und einmal die Woche einen ganz schlechten Tag hat, wie heute - ist es nicht immer leicht, dauerhaft Ruhe zu bewahren.
Aber nein, es liegt mir fern mich bei Euch auszuheulen oder rum zu jammern! Es geht immer irgendwie. Es ist halt etwas stressig und anders als sonst. Habt allerdings bitte Verständnis, dass ich keinen ruhigen Moment finde etwas zu bloggen. Die Ideen, Gedanken, Geschichten sind da. Der Wille auch. Aber die Zeit leider nicht. Sie rennt. Und rennt. Und ehe ich mich versehe ist ein Tag um. Am Abend bleiben dann noch wenige Minuten für mich oder uns. Die möchte ich nicht nur im Internet verbringen.
Oh wie schön, wie schön war die Zeit.... Oder ist sie es?!
Mamaaaa!!! Und schon kommt der Zwerg ins Zimmer gestürmt. Unerreichbar ist definitiv anders. Aber, eine Mama weiß die wenigen Minuten oder gar Sekunden einigermaßen perfekt zu nutzen. Meistens jedenfalls. Denn manchmal, das muss ich zugeben, da würde ich am liebsten nur laut losschreien oder aus dem Fenster springen. Kurz geschrien habe ich schon. Manchmal muss das einfach sein. Ein Befreiungsschrei... Aber meist besinne ich mich einfach darauf wie glücklich ich sein kann, eine Familie zu haben. Eine eigene Familie. Eltern. Ein Zuhause. Ein warmes zu Hause mit allem "Drumunddran". Eine sichere Heimat. Gesundheit.
All das haben viele Menschen auf der Welt nicht. Und viele Menschen in Lesotho oder sonst wo, sogar in Deutschland, würden nun alles darum geben meine kleinen Probleme zu haben....
Ich kann mich glücklich schätzen und Euch allen nur einen Rat geben: denkt dran, es gibt so viele Menschen denen es viel schlechter geht als Euch. Geniest die Zeit mit Euren Liebsten, seid zufrieden mit dem was Ihr habt. lächelt jetzt einfach mal kurz und schon geht´s Euch ein Lächeln besser ;-)
Kommentar schreiben