Erster Ausflug ohne Kind im Gepäck

Ungewohnte Stille aber Fantastische Vier

Eigentlich hatte ich mich auf den Tag - irgendwann einmal - gefreut. Ich dachte mir: „Endlich mal wieder zu zweit unterwegs sein.

Füreinander Zeit haben. Entspannt Auto fahren, entspannt Abendessen, Spaß haben,... so wie es eben früher mal war.“

Jetzt war das Wochenende gekommen, aber irgendwie wurde es etwas anders.

 

Die stille Fahrt

Ich habe es entgegen erster Vorstellungen gar nicht mehr so eilig von zu Hause wegzukommen. Nicht nur deshalb, aber sicherlich auch meiner lässigen Einstellung geschuldet, fahren wir erst fast eine Stunde als geplant los! Und bereits nach wenigen Minuten ruft Papa nach dem Kleinen. Keine Antwort von hinten. „Der schläft“, lache ich. Was ja sogar stimmt, allerdings schlummert er in Omas und Opas Bettchen.

 

Nach etwa der Hälfte der Fahrt, vermisse ich wirklich etwas. Kein Gebrabbel, kein Gejammer oder Geschnarche vom Rücksitz. Stille. Langweilige Stille. Mir fällt unsere letzte Fahrt an den Bodensee ein. An dieser Brücke hat er (verbotenerweise) an den Türarmaturen rumgespielt, bei der Ausfahrt quäkte er unruhig herum, an dieser Baustelle hörte ich bereits zum dritten Mal das „Orakel von Delphi“ von der Reisemaus-CD und an dieser Raststätte mussten wir halten weil die Hose voll war.

 

Dieses Mal müssen wir anhalten weil ich gaaanz dringend auf die Toilette muss.


Keiner erkundet das Zimmer

Auch im Hotel angekommen fehlt irgendwie etwas. Papa schmeißt sich sofort auf´s Bett und schläft, während ich verzweifelt versuche mich ins miserable Wlan einzuwählen. Der Empfang ist - wenn überhaupt vorhanden - nur ganz schlecht. Es ist wieder so ruhig, abgesehen von der Hauptstraße die direkt vor unserem Fenster vorbeiführt. Obwohl es ein winziger Ort ist, herrscht mächtig Verkehr. Aber das ist ein anderes Thema….

 

Samu jedenfalls hätte jetzt das Zimmer inspiziert. An der Kochplatte herumgedreht, den Fernseher eingeschaltet, die Lichtschalter getestet. Genervt hätte ich mir eine Nanny gewünscht. Jetzt ist es aber einfach still und ich blicke eher wenig entspannt zum Fenster hinaus. Ein Bier hätte ich nun gern, aber das habe ich ebenso wenig wie unser Kind im Gepäck hier....

 

Das ruhige Abendmahl

Das gemeinsame Abendessen hingegen ist wunderbar. Wunderbar ruhig. Wunderbar lecker. Herrlich, mal wieder in Ruhe ein gutes Essen genießen zu können! Essen so lange das Essen warm ist, ganz relaxt und ohne Hektik. Darauf hatte ich wirklich schon länger hingefiebert.

 

Das hätten wir auch so haben können? Da habt Ihr recht! Da wir oder besser gesagt ich, aber nicht so wahnsinnig viel vom Essen gehen halte, hatten wir, glaube ich, seit der Geburt kein richtiges Essen mehr ohne den zu Zweit Zwerg genossen. Umso schöner ist es dafür jetzt.

 


Fantastisches Konzert

Auf dem Konzertgelände rennen eine Menge Kinder rum. Wir fragen uns wie es Samu hier gefallen würde... Definitiv sind die anderen Kinder aber Minimum doppelt bis drei Mal so halt.

 

Aber schnell gerät der Kleine wieder in „Vergessenheit“, denn das Konzert ist großartig. Ich bin kein Fanta 4 - Fan. Ich hatte Papa die Karten geschenkt, aber die Männer sind einfach authentisch und machen echt eine super Stimmung. Obwohl ich maximal die Hälfte der Lieder – geschweige denn noch nicht einmal die Namen der „Fantastischen Vier“ - kenne, macht es einfach mega Laune und die Zeit vergeht viel zu schnell. Ich hätte definitiv noch länger beim Open Air mit den Jungs verweilen können! Hut ab!

Ausflug zum "Höchsten"

Am nächsten Morgen genießen wir noch einmal das entspannte Frühstück zu zweit. Schön wenn man mal nicht Messer, Tassen und was weiß ich alles außer Reichweite eines Kleinkindes platzieren muss, sondern einfach Essen kann.

 

Wir entschließen uns vor der Rückfahrt dann noch einen kurzen Ausflug zu unternehmen. Wir fahren zum „Höchsten“, einem Aussichtspunkt auf 837 Metern. Es ist der höchste Berg zwischen Bodensee und Donau. Klar, irgendwie fehlt nun wieder etwas, aber so langsam macht es auch Spaß. Wir schlendern gemütlich den Mundwart-Rundweg und Promipfad entlang. Lernen auf dem etwa 1 Kilometer langen Weg nicht nur die Fußabdrücke verschiedener Promis kennen, sondern auch originelle Ausdrücke und Redewendungen im schwäbisch-alemannischen Dialekt. Auch der Besuch des Kräuter-, Duft- und Heilpflanzengartens ist ziemlich spannend. Schee war´s – denn dann geht´s auch schon wieder heim, wo uns das Kind im Gepäck anscheinend überhaupt nicht vermisst hat!

 

Fazit des Ausflugs ohne Kind:

Wir gehen immer wieder, nicht regelmäßig, mal abends zusammen du ohne Kind weg. Samu ist es also gewohnt bei Oma und Opa zu schlafen. Im gefällt das zum Glück super gut. So sind abendliche Unternehmungen ohne Kind im Gepäck für uns auch nicht ungewohnt. Ein Ausflug ist aber irgendwie ein klein wenig anders. Es ist ungewohnt wieder ohne Kind unterwegs zu sein und benötigt, jedenfalls beim ersten Mal, auch eine gewisse Eingewöhnungsphase. Ich finde es ist damit vergleichbar, wenn man von der Arbeit in den Urlaub flieht. Da braucht es meist auch ein paar Tage bis man

wirklich relaxen kann. So auch ein erster Ausflug ohne Kind.

 

Wie war Euer erster Ausflug ohne Kind? Wie habt Ihr die Zeit genossen bzw. konntet Ihr es überhaupt genießen? Oder habt Ihr es Euch noch nicht getraut ganz ohne Kind wegzufahren? Erzählt uns von Euren Erfahrungen!

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