In Lissabon unterwegs

25000 Schritte durch die Stadt

Jetzt ist es passiert. Am dritten Abend spürt Mama ihre Hüfte. Nicht schlimm, aber die Hüfte tut ihre Anwesenheit im Körper - zumindest beim Aufstehen - kund. Papa, der Hobby-Jogger, merkt nichts.  Gut, über 25 000 Schritte in zwei Tagen durch Lissabon sind nicht wahnsinnig viel, aber bei dem Auf und Ab macht es sich bei der "alten" Mama eben bemerkbar. Wie sich die über fünfundzwanzigtausend Schritte an den beiden Tagen in etwa verteilten? So:

Start mit der "Kult-Tram" 28

Los ging es - ohne Kinderwagen - sehr schrittarm, nämlich mit der berühmten Tram 28. Eben der Tram schlechthin in Lissabon. Im Sommer stehen sich hier die Touristen stundenlang die Beine in den Bauch um mitzufahren. Im Winter ist der Andrang glücklicherweise nicht so groß, aber dennoch kann es zu Wartezeiten kommen. Wir hatten Glück, die Schlange war am Montagmorgen nicht lang  und wir ergatterten auch einen Sitzplatz. Dennoch füllte sich der kleine Wagen bis auf den letzten Zentimeter und ein paar Fahrgäste mussten draußen bleiben.

 

Samu war es nach geraumer Zeit verständlicherweise dennoch zu eng. Wir entschieden uns deshalb am Miraduoro das Portas do Sol auszusteigen und erst einmal die Aussicht bei traumhaftem Wetter zu genießen. Von dort bietet sich nämlich ein toller Blick über die Dächer des ältesten Stadtteils Lissabons, Alfama, samt dem Fluß Tejo.


Catedral Sé - die älteste Kirche in LIssabon
Catedral Sé - die älteste Kirche in LIssabon

Zu Fuß unterwegs

Weiter ging es zur Catedral Sé Patriarcal, der ältesten Kirche der Lissabons. Die Bauarbeiten des Gebäudes begannen bereits im Jahr  1147. Wir hielten uns nicht lang in dem historischen Gebäude auf, denn wir konnten der Kirche nicht viel abgewinnen. Da haben wir definitiv schon weitaus imposantere, schönere und faszinierendere Kirchenbauten gesehen. Und Samu fand das düstere Innere auch zum Gähnen. So beschlossen wir, da es von hier weiter bergab ging, die Stadt noch ein Stückchen zu Fuß zu erkunden.

 

Nach wenigen Gehminuten erreichten wir bereits den Praca do Comércio (zu dt. Platz des Handels). Einer der wichtigsten und bekanntesten Plätze Lissabons.  Wie die Kathedrale Sé wurde auch dieser große Platz und seine Gebäude während des großen Erdbebens 1755 stark beschädigt und infolgedessen neu aufgebaut. Der Bogen in der Mitte, der Arco da Rua Augusta, stellt dabei den Eingang zur neu aufgebauten Innenstadt dar. 

Auch wenn der Platz, der fast direkt am Fluss Tejo liegt,  zum gemütlichen Verweilen einlädt, machten wir uns nach einer kurzen Pause wieder auf den Weg. Bei Samu kündigte sich nämlich der Hunger an. Und wenn kleine Kinder Hunger bekommen, sollte man dringend handeln. Denn der Hunger kommt meist gaaanz urplötzlich und besonders stark. Also ab durch den Bogen, den Arco da Rua, in die Innenstadt (auch als Stadtteil Baixa Pombalina bekannt) um dem Kleinen seinen Hunger zu stillen.

 

Noch während wir nach einem Mittagssnack für den Zwerg Ausschau hielten, schlief der kurzerhand auf Papas Rücken ein. War der Drang zum Mittagschlaf wohl noch größer als der Hunger. So bekam eben nur der Papa einen Snack bei der Pasteleria, bevor wir weiter zu unserem Apartment bei Martim Moniz gingen. Dort wollten wir eine kleine Mittagspause einlegen... Wollten.


Der Praca do Comércio mit Weihnachtsbaum.
Der Praca do Comércio mit Weihnachtsbaum.

Doch noch mal die Metro

Wie so oft wachte Samu kurz vor Betreten des Apartments auf. An Mittagschlaf war nicht mehr zu denken. Das Nickerchen hatte gereicht. Also beschlossen wir gleich wieder los zu ziehen. Allerdings jetzt mit Kinderwagen und Metro. Hatten wir uns doch am Morgen eine 24-Stundenkarte für 6,15 € gekauft.  Zu Fuß ging´s zur Haltestelle Restauradores und von dort zum Park Eduardo VII.

Pause: Laufen ist schon anstrengend...
Pause: Laufen ist schon anstrengend...

Der Parque Eduardo VII ist der größte innerstädtische Park Lissabons. Und den durchquerten wir - inklusive Samu - von Nord nach Süd natürlich zu Fuß. Das dauerte allerdings ein wenig länger. Viel länger. Aber der Zwerg wollte Lissabon unn unbedingt auch mit eigenen Füßen erkunden. Also liesen wir ihn. Das Wetter top, die Menschen freundlich, Samu glücklich, wir zufrieden.

Am anderen (südlichen) Ende des Parks, an welchem eben das Weihnachtsdorf "Wonderland Lisboa" abgebaut wurde,  ging es mit der Metro für einen kurzen Zwischenstopp zum Apartment zurück: Kinderwagen abstellen.  Zum Sonnenuntergang machten wir uns nämlich weiter auf den Weg zum Miradouro da Senhora do Monte - dem höchsten Punkt Lissabons. Perfekt für einen wunderbaren Sonnenuntergang. Schaut selbst!


Langsam geht´s wieder los...

Samu war am Vorabend nach dem Abendessen völlig fertig auf dem Sofa eingeschlafen. Tag 3 startete also gemächlicher. Nach dem Frühstück erkundeten wir noch einmal zu Fuß und mit Kinderwagen die Stadteile Baixa und Chiado bis zum Bahnhof Cais do Sodre am Tejo. Schräg gegenüber des Bahnhofs kehrten wir in den Mercado da Ribeira, welcher uns auch von unserem Gastgeber empfohlen wurde, ein. Seit 2014 heißt dieser traditionelle Markt, der seit 1892 existiert, allerdings Time Out Market. Er wurde vom Lissaboner Time Out Magazin übernommen.

Hier gibt es vornehmlich Obst, Gemüse, Fleisch und natürlich frischen Fisch. Der wurde sogar während unserer Anwesenheit frisch angeliefert. Da wir kurz nach der Öffnung (um 11 Uhr) dort waren, war noch nicht viel los.

 

Neben der Halle mit den Lebensmitteln befindet sich seit der Übernahme ein Food Court. Hier gibt es  an zahlreichen Essenständen jede Menge Köstlichkeiten und frisch zubereitete Speisen.  

Wir hatten uns den Markt ein wenig größer, enger, vollgestopfter vorgestellt. So wie wir es beispielsweise vom Markt in Barcelona (dem Mercado de la Boqueria) kannten. Trotzdem war es sehr nett und vor allem mit Kinderwagen bequem zum Durchkommen. Wer frisches Obst oder Fisch kaufen möchte ist hier genau richtig.

 

Vom Markt führte uns der Weg wieder zurück zum Apartment. Es war Zeit für Samus Mittagsschlaf. Auch dieses Mal schlief er bereits auf dem Rückweg ein, wachte aber glücklicherweise nicht auf und schnarchte in seinem Bettchen dann weiter.

 

Nach dem Mittagschlaf unternahmen wir nicht mehr viel. So zusagen nur noch eine kurze Tour um die Häuser. Das tat uns allen gut, denn am nächsten Tag planten wir unseren Ausflug nach Bélem. Da wollten wir zeitig los. Ob das klappte? ... Fortsetzung folgt...


Was habt Ihr in Lissabon unternommen? Was hat Euch am besten gefallen? Wohin würdet ihr sofort wieder gehen und wohin vielleicht auch nicht?  Erzählt es uns - wir freuen uns von Euren Erlebnissen zu hören

 

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Kommentare: 5
  • #1

    Ines (Mittwoch, 25 Januar 2017 21:26)

    Wow voll schöne Fotos. Lissabon steht bei uns auch noch auf der Liste!
    Liebe Grüße Ines

  • #2

    Kind im Gepäck (Mittwoch, 25 Januar 2017 21:30)

    Liebe Ines, dann wisst Ihr ja nun was Ihr auf alle Fälle machen müsst!
    Wir wünschen jetzt schon viel Spaß :-D

  • #3

    Salvia von Liebstoeckelschuh (Mittwoch, 25 Januar 2017 21:43)

    Leider war ich bis jetzt noch nie in Lissabon, was ich angesichts eurer Fotos sofort bereut habe. Vielleicht wird ja demnächst etwas draus, würde mich jedenfalls freuen.
    Liebe Grüße
    Salvia von Liebstöckelschuh

  • #4

    Charnette von Wir auf Reise (Mittwoch, 25 Oktober 2017 09:54)

    Liebe Mel,
    auch hier wieder: die Bilder sind echt superschön! Vielleicht sollte ich mir Lissabon für die nächsten Herbstferien auf die Liste schreiben...danke für die Inspiration.
    LG
    Charnette

  • #5

    Kind im Gepäck (Mittwoch, 25 Oktober 2017)

    Charnette, Lissabon wäre definitiv etwas für die nächsten Herbstferien. Dann ist auch nicht mehr ganz so viel los wie im Sommer. Eine gute Zeit werdet ihr auf alle Fälle dort haben!
    Lgs
    Mel, Rolf & Samu

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