Unterwegs Am kap
Bei der Wohnmobilanmietung hatte man uns schon sehnsüchtig erwartet. Oder sagen wir besser: Samy hatte man erwartet. Kaum angekommen wurde der Kleine in Beschlag genommen. Die Damen freuten sich sehr über das Wiedersehen. Im Gegensatz zur Anmietung verlief die Rückgabe dann aber ruckzuck. Und nachdem wir unseren Zwerg auch wieder hatten holten wir unseren Mietwagen ab und quälten uns im Feierabend-Verkehr nach Simon´s Town zu unserem Apartment im Mariner Guesthouse. Das liegt am Hang mit großartigem Blick auf die False Bay. Von hier aus starteten wir die nächsten 3 Tage unsere Ausflüge.
Pinguine kucken am Boulder´s Beach
Die weltberühmten kleinen Pinguine am Strandabschnitt von Simon´s Town, dem Boulder´s Beach, eigentlich ein Muss für Familien. Als wir vor vier Jahren (zu Zweit) das erst Mal in Südafrika unterwegs waren, hatten wir die kleinen afrikanischen Pinguine - nach einem Tipp - lieber bei Betty´s Bay beobachtet. Das war wirklich toll gewesen. Dieses Mal, mit Baby, hatten wir uns mit etwas gemischten Gefühlen dennoch an den Strandabschnitt gewagt. Wie gedacht, war die Sensation natürlich nicht zu verfehlen. Im Gegensatz zu Betty´s Bay tummelten sich hier eindeutig mehr Touristen. Zur Hauptsaison ist sicherlich noch mehr los, als es bei uns im südafrikanischen Herbst war. Recht schnell entdeckten wir die kleinen Männer im Frack, aber Baby Samu fand die Pinguine gar nicht so spannend wie gedacht. Natürlich verfolgte er den einen oder anderen mit seinem Blick, doch die schwarzweißen-Watscheltiere waren ihm eindeutig zu weit weg. Anfassen wäre viel cooler gewesen. Und so befand er recht schnell die asiatischen Mädels um einiges interessanter als die Pinguine. Die konnte er nämlich auch vorsichtig anfassen. Letztendlich war´s ein netter Ausflug, aber für einen Einjährigen kein Muss - eher für die Eltern. Ein paar Monate älter wäre es aber sicherlich ein Highlight für den Kleinen geworden. Nichtsdestotrotz: schön war´s - und jetzt haben wie die kleinen Frack-Männer vom Boulder´s Beach auch gesehen!
Tipp für den Ausflug mit Baby/Kleinkind:
Wir hatten vorsichtshalber keinen Kinderwagen mitgenommen und unseren Sohn die gesamte Zeit - dummerweise ohne Trage - getragen. Diese Umstände müsst Ihr Euch nicht machen. Die Wege sind gut und problemlos mit Kinderwagen befahrbar. Bei großem Andrang wird´s bei mehreren Kinderwägen oder Buggys sicherlich etwas eng, aber der Parkplatz ist von den Pinguinen auch ein kleines Stück weg. Die Kleinen in die Trage packen wäre natürlich auch eine Variante. Die Anlage ist insgesamt nicht sehr groß. Von Kapstadt aus ist es ein entspannter Halbtagesausflug. Auf der Seite von Simon´s Town findet Ihr noch weitere Informationen (auf englisch) zu den Pinguinen und der Anlage.
Wer einen größeren Ausflug macht oder sowieso auf dem Weg nach Hermanus ist, dem raten wir nach Betty´s Bay zu fahren. Dort ist es ruhiger, billiger und man kann die Pinguine besser "genießen." Weitere Informationen zur Anreise und den aktuellen Kosten findet Ihr auf der Seite des Stony Point Nature Reserve.
Schlapp am Kap der guten Hoffnung
Natürlich durfte von Simon´s Town aus auch ein Ausflug ans Kap der guten Hoffnung und den Cape Point nicht fehlen. Wir hatten uns zeitig auf den Weg gemacht und waren so am Morgen, außer einer kleinen Gruppe Deutscher, die einzigen am Kap der guten Hoffnung: der südwestlichste Punkt Südafrikas. Vor vier Jahren (im September) hatten sich hier die Massen getummelt und für Bilder musste man Schlange stehen. Dieses Mal konnten wir ganz in Ruhe Bilder machen und die älteren Damen erfreuten sich nebenher an Samu´s Flirtaktionen. Eigentlich wären wir sehr gerne noch an den Diaz Beach gewandert, doch die anstrengenden insgesamt rund 1,5 bis 2,5 h die man von hier für die Rundwanderung benötigt schreckten uns mit Baby etwas ab. Schließlich wollten wir ja auch noch an den Cape Point. Und so ging es direkt weiter zur Bergbahn. Mit Baby auf dem Rücken hatten wir nämlich definitiv keine Lust hinaufzulaufen. Das hatten wir schließlich schon ohne gemacht. So waren wir dieses Mal auch in nur wenigen Minuten oben ohne einen Schweißtropfen zu verlieren angekommen und nur die letzten Meter zum Leuchtturm hinaufgestiegen.
Den Weg ganz nach vorne zum Cape Point ließen wir uns aber natürlich auch mit Samu auf dem Rücken nicht nehmen. Bei der eher kurzen Wanderung begleitete uns neben einem stetigen Wind allerdings die pralle Sonne, was es nicht gerade leicht machte Samu etwas vor den Sonnenstrahlen zu schützen. Der Hut wehte nach drei bis zehn Sekunden generell von Samus Kopf und wenn nicht, dann zog Samu ihn meist runter. Auf den Sonnenschutz der Trage hatte er natürlich keine Lust, denn dadurch war sein Sichtfeld ja eingeschränkt. Und sehen wollte er definitiv was! So war es für Papa ein wenig Schweißtreibend da Baby auf dem Rücken und Mama durfte sich dafür ständig nach der Mütze bücken. Beim Rückweg erledigte sich das Problem dann zum Glück und zur Rückenschonung meinerseits von selbst. Es siegte die Müdigkeit bei Samu und Mütze und Sonnenschutz hielt von nun an und erfüllten ihren Zweck..
Tipp für den Kap-Ausflug mit Baby/Kleinkind:
Nehmt keine Kinderwagen oder Buggys mit. Die Wege sind hierfür definitiv nicht ausgelegt. Ihr hättet keinen Spaß damit. Einfach das Baby umbinden oder in die Trage packen. So habt Ihr es vor Ort am Einfachsten. Wir haben wirklich welche vor Ort gesehen, die das mit Wagen wohl versuchen wollten. Damit macht Ihr Euch aber den Ausflug definitiv schwerer als nötig, denn überall sind Treppen, Abstufungen enge Wege zu bewältigen. Denkt auch an den entsprechenden Sonnen- und Windschutz. Es kann sehr windig werden, dennoch scheint die Sonne oftmals ununterbrochen! Packt also Euch und den Kleinen auch etwas in den Rucksack zum Trinken rein. Schwitzen ist hier nicht ausgeschlossen ;-)
Weiterer Ausflugstipp:
Wer in der Gegend um Simon´s Town nächtigt der kann auch einfach Mal eine kleine Runde mit dem Auto drehen. Auf der M4 entlang Richtung Kap, dann die M66 über Redhill (nicht die M65 nach Kommetje) zurück nach Simon´s Town. Die Fahrt an der Küste entlang der Kap-Halbinsel ist wunderschön und es gibt mehrere Stellen zum Anhalten. Wer dann über Redhill wieder hinaufgefahren ist, dem offenbaren sich tolle Ausblicke auf die False Bay und Simon´s Town mit seinem Marine-Hafen. Bei der Fahrt wieder hinunter in die Stadt kann man in der ersten Haarnadelkurve auch noch gerade aus auf die Scala Road (Schotterstraße) fahren. Dort oben auf dem nächsten Hügel befinden sich alte Kanonenrohre. Das alles kann man auch wunderbar mit Kleinkind machen, da die Fahrt nicht lang ist und es eben auch tollen Stellen zum Aussteigen gibt.
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Elke Stange-Schrempf (Montag, 05 Dezember 2016 23:23)
Da wäre ich auch gern dabei gewesen. War sicherlich ganz toll. Die Bilder sagen alles!!!