Das Kleine Naturparadies
Es fällt uns schwer Tweede Tol schon wieder zu verlassen. Haben wir uns doch an die Stille und die schöne Natur gewöhnt. Am Morgen wurden wir wieder von den Affen begrüßt, Samu beobachtete für lange Zeit fasziniert das Perlhuhn - welches gleichermaßen ihn beobachtete und die Sonne strahlte mit sich selbst um die Wette. Doch der nächste Campingplatz im Bontebok Nationalpark ist gebucht und eine gut zweieinhalbstündige Fahrt liegt vor uns.
Die Strecke von Tweede Tol beziehungsweise der Stadt Ceres in Richtung Swellendam führt uns zunächst wieder an zahlreichen Weingütern vorbei. Nach einem längeren Mittagstopp in Worcester folgen wir der R60. Die Strecke ist nicht weiter spektakulär. Nicht nur deshalb zieht Samu es vor gemütlich in seinem Autositz zu schlafen. Es ist Mittagschlafenszeit und somit die beste Zeit Strecke mit ihm zu machen. Während Samu gemütlich hinten schlummert, sehen wir immer wieder kleine Kinder an der Sraße entlang laufen. Weit und breit ist nichts zu sehen, doch offensichtlich sind die Kleinen auf dem Heimweg von der Schule. Erst Kilometer weiter dann eine kleine Häusergruppe. Ja, das ist Südafrika. Es bringt einen immer wieder zum Nachdenken...
Freie Auswahl auf dem Campingplatz
Im Bontebok Nationalpark angekommen stehen wir glücklicherweise einmal nicht vor verschlossenen Toren. Doch vor einer anderen Überraschung. Den gebuchten Campingplatz können wir nicht einnehmen. Unser Camper sei zu groß, erklärte uns die Dame an der Rezeption. Doch sie hatte sofort Abhilfe - ein Platz auf dem anderen Campingplatz. Hier könnten wir uns einfach irgendwo hinstellen. Irgendwo? Ja, irgendwo um diese Jahreszeit würde sonst kaum jemand campen, lächelte sie freundlich zurück. Wieso? Zu kalt!
Zugegeben, die vergangenen drei Nächte waren nicht wirklich mollig warm, doch in Schlafsack und Decke eingemummelt war es ok. Für Südafrikaner aber definitiv zu kalt. So haben wir mal wieder die Qual der Wahl bei der Platzwahl. Ein schönes Plätzchen gefunden genießen wir den Abend erst am Fluss - dem Breede River - und dann am warmen Lagerfeuer vor dem Camper.
Pirschfahrt & Wandern im Bontebok
Die Nacht war ziemlich kalt. Ok, sehr kalt. Wir verstehen die Südafrikaner nun ein wenig. Aber nur ein klein wenig. Denn kaum sind die ersten Sonnenstrahlen da wird es sehr schnell warm. Angenehm warm, ein T-Shirt reicht aus. Wir machen uns also auf den Weg den Park zu erkunden. Es gibt nur eine Route die auch nur in einer Richtung befahren werden darf. Bereits nach wenigen Metern sehen wir die ersten Buntböcke, nach denen der Park übrigens benannt wurde. Er wurde 1931 ausgerufen - zum Schutz der letzten wenigen Buntböcke (unter 20). Innerhalb von knapp 40 Jahren stieg die Anzahl der Buntböcke auf 800 an. Heute leben 200 Buntböcke in dem kleinen Park. Mehr könnte der kleinste Nationalpark Südafrikas nicht tragen. Weltweit gibt es ungefähr 3000.
Samu ist von den Buntböcken allerdings weniger beeindruckt. Er zeigt kein großes Interesse an unserer kleinen Safari und beschäftigt sich lieber mit seinen Stofftieren. Wir fahren weiter. Wir haben mal wieder Glück. Denn plötzlich taucht eine große Herde von Buntböcken vor uns auf. Und gleich daneben noch eine kleine Herde des Kap-Bergzebras. Samu ist mittlerweile eingeschlafen. Schade, somit hat er seine allerersten Zebras, genauer gesagt die nur im südwestlichen Afrika vorkommenden Kapzebras, verpasst. Aber es hätte ihn wohl eh wieder nicht interessiert. Kurz bevor wir wieder auf dem Campingplatz sind schwebt noch ein Raubvogel mit Beute über uns hinweg. Der Ausflug hat sich gelohnt.
Nach einer Mittagspause/einem Mittagsschlaf machen wir uns noch auf den Weg den Park zu Fuß zu erkunden. Wir laufen einen kleinen Wanderweg oberhalb des Breede Rivers entlang. Es ist landschaftlich einfach unglaublich schön. Wir genießen den Nachmittag mit Ausblick auf den Fluss. Schade, dass die Zeit hier nach dieser Nacht auch schon wieder vorbei ist.
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